Benzinklau

 

Der Diebstahl von Benzin an den Tankstellen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Aufklärungsrate tendiert gen Null, weil die Kennzeichen ebenfalls geklaut sind. Ärger und Kosten tragen die Geschädigten, denn sie müssen sich neue Autokennzeichen besorgen.

Der Diebstahl von Benzin an den Tankstellen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Die Aufklärungsrate tendiert gen Null, weil die Kennzeichen oft ebenfalls geklaut sind. Ärger und Kosten tragen die Geschädigten, denn sie müssen sich neue Autokennzeichen besorgen.

Frisch aus dem Urlaub zurück, bekommt was-Reporter Robin Avram einen großen Schreck: In zwei polizeilichen Schreiben wird er beschuldigt, an zwei Tankstellen jeweils einen Tankbetrug begangen zu haben. Und zwar während er im Urlaub war.

Geklaut ist das Auto zum Glück nicht - aber sein Nummernschild.

Damit hat sich unser Reporter unverschuldet viel Ärger eingehandelt. Und wie ihm geht es immer mehr Berlinern. Denn allein im ersten Quartal 2012 wurden laut Polizei in Berlin fast 20 Prozent mehr KfZ-Kennzeichen geklaut als im Vorjahr: insgesamt 1780 Nummernschilder. Und auch die Anzahl der Tankbetrüge hat zugenommen: um 17,5 Prozent auf 1656. 

 

Bei freien Tankstellen sind Pächter die Geschädigten

Da die Aufklärungsquote beim Nummernschild-Klau sehr gering ist, bleiben die Pächter der vom Tankbetrug betroffenen Tankstellen meist auf dem Schaden sitzen - zumindest bei freien Tankstellen. Bei den großen Ketten sind die Pächter besser dran - die Mutterkonzerne springen ein.

Des einen Leid, des anderen Freu: Denn die Branche der Schilderpräger profitiert ganz prächtig vom Nummernschild-Klau. 

 

Vorsicht beim Kauf von neuen Nummernschildern

 

Wie was-Recherchen zeigen, verlangen die rund 20 Schilderpräger bei Berlins größter Zulassungsstelle an der der Jüterboger Straße in Kreuzberg teilweise utopisch hohe Preise. Bis zu 75 Euro werden hier für zwei Nummernschilder berechnet. Andere Anbieter, die weiter entfernt vom Behörden-Ausgang sitzen, bieten zwei Nummerschilder jedoch schon für 15 Euro an - macht eine Preisspanne von 500 Prozent zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot.

Ein weiteres Ärgernis kommt für die Kunden hinzu: Denn einige Schilderpräger beschäftigen Schlepper, die die Kunden beim Verlassen der Zulassungsstelle direkt ansprechen und sie zum Kauf bestimmter Schildern auffordern. Das ist zwar vom Ordnungsamt untersagt worden, doch mehrere Schilderpräger berichten, dass dieses Verbot so gut wie gar nicht durchgesetzt werde. Das Ordnungsamt verweist seinerseits auf etliche Mahnverfahren wegen unerlaubten Werbens – doch diese Verfahren seien größtenteils beim Amtsgericht eingestellt worden.


Beitrag von: Robin Avram, rbb, 4.6.20012