Willkommen zum Infoportal über die SCHILDER PRÄGEMAFIA DEUTSCHLAND (SPD)

DIE SCHILDERMAFIA DORTMUND hat wieder zugeschlagen.

 

SCHILDER JAHN in DORTMUND ist GESCHICHTE!

 

Marion und Rudolf SCHLEICH haben ihre Läden in Dortmund an die UTSCH AG oder die KROSCHKE AG verkauft.

 

Betrieben werden die Läden nun von KROSCHKE.

 

KROSCHKE hat damals das URTEIL KZR 21/04 beim BGH erstritten und verstößt nun gegen das selbst erstrittene Urteil.

 

Was der BGH davon hält, war bisher nicht zu erfahren.

 

Es sieht so aus, als gelten die Entscheidungen des BGH nicht für Dortmund.

 

Und das hat wohl auch die Firma KROSCHKE erkannt und ignoriert daher das von ihr erstrittene Urteil. Die DEW21 gehört der STADT DORTMUND und liegt neben dem STADTHAUS DORTMUND. Somit darf die DEW21 nicht an einen SCHILDERPRÄGER vermieten, sagt der BGH. Doch die DEW21 ignoriert die Entscheidung des BGH schon seit Veröffentlichung.

 

Daher spricht man auch von der SCHILDER PRÄGEMAFIA DORTMUND (SPD).

 

Der Dortmunder Filz ist so groß, dass die SPD jetzt sogar einen Dieb als Oberbürgermeisterkandidat aufgestellt hat. Der Kandidat hat sich über 4000 EUR Gehalt zuviel selbst ausgezahlt. 

 

Armes Dortmund, wenn dort ein DIEB Oberbürgermeister wird.

Aus der Presse im Februaer 2010

 

NÖTIGUNG UND PREIS-ABSPRACHEN

Die Schilder-Mafia von Berlin

Vor der Kfz-Zulassungsstelle in Kreuzberg vertreiben Banden rechtschaffene Händler

Von Roland Gorny

 

Berlin - Drohungen, verängstigte Händler, machtlose Polizisten: Vor der Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße in Kreuzberg tobt ein erbitterter Kampf der Schilder-Mafia. Der KURIER dokumentiert die fiesen Tricks der Banden.

Dichtes Schneegestöber, trotzdem finden auch in diesem strengen Winter viele Autofahrer selbst in Vormittagsstunden in der Jüterboger Straße keinen Parkplatz mehr. Ein Streifenwagen der Polizei hält mitten auf der Straße, beobachtet kurz das Treiben, fährt gleich weiter. In den Wartezimmern der Zulassungsstelle herrscht dichtes Gedränge.

Wer ein Kennzeichen zugeteilt bekommen hat, eilt zum Ausgang. Minus vier Grad. Es soll schnell gehen. Doch ein muskulöser Kapuzenmann bremst den Weg der Autobesitzer zu den gegenüberliegenden Schilder-Containern. „Willst du bedrucktes Schild für 3,99?“, fragt der Boxer-Typ. Das halb verschluckte Wort „Rabatt“ am Ende seines Satzes verstehen allerdings die Wenigsten. Ein ahnungsloser Mittdreißiger lässt sich auf den Deal ein, geht mit zu einer der Schilder-Buden. Dort muss er für zwei bedruckte Autokennzeichen plötzlich 40 Euro abdrücken. Auf Nachfrage bekommt der nur eine Antwort mit leicht drohendem Unterton: „Hatt’ ich doch gesagt: 3,99 Euro ist Rabatt.“ Pech gehabt. Im Container daneben hätte er den schnellen Service schon für die Hälfte bekommen.

Ein anderer junger Mann ist mutiger, lässt sich auf das Lock-Angebot nicht ein, sucht gleich einen seriösen Schilder-Bedrucker auf. Ein anderer Muskel-Protz hastet hinterher, brüllt den Besitzer des Ladens an: „Für wie viel verkaufst du hier? Acht Euro?“ Autobesitzer, die in dem Container stehen, sind eingeschüchtert, einige verlassen sofort den Laden aus Angst vor Krawall.

Im Schritttempo fährt in diesem Moment eine Streife des genau danebenliegenden Polizei-Abschnittes 52 am Container vorbei. Doch niemand stoppt den Wagen, um sich bei den Polizisten zu beschweren.

Ein Polizei-Insider zum KURIER: „Wir kommen hier nicht weiter, unter den rechtschaffenen Händlern regiert die Angst. Anzeigen liegen kaum vor, es fehlen handfeste Beweise. Vor Gericht kommen wir damit nicht durch.“

Ein Gewerbetreibender schildert seine Verzweiflung: „Früher oder später werde ich vor die Hunde gehen, weil mir die Banden das Leben zur Hölle machen. Die schnappen mir die Kunden weg, obwohl ich die Schilder um die Hälfte billiger verkaufe.“ Die Konkurrenz rund um die Jüterboger Straße ist zudem groß. In rund 20 Containern und Läden wird um Kunden gebuhlt. Eine Laden-Mitinhaberin berichtet: „Die Mafia will unseren Laden mit übernehmen.“ Vor Kurzem hatte sie Besuch in ihrem Container. „Wir sollten doch fifty-fifty machen, dann gehe es doch allen gut ...“

Die Schilder-Mafia von Berlin: Das sind drei Gruppen, die mit kriminellen Methoden wie Preis-Absprachen und Nötigung versuchen, die Alt-Eingesessenen zu vertreiben und den Schildermarkt vollständig zu übernehmen. Der Polizei-Insider bestätigt: Zum einen handelt es sich um Angehörige einer arabischen Groß-Familie. Weiterhin spielt ein Deutscher mit ominösem polnischem Hintergrund, vorbestraft mit Delikten „quer durch das Gesetzbuch“ eine wichtige Rolle im Kampf um den Schildermarkt. Der dritte im Bunde ist ein Ex-Mitglied der Rocker-Gruppe „Bandidos“.

Versucht ein unter Druck geratener Gewerbetreibender sich zu wehren, stehen auch schon Anwälte der Banden bei ihm auf der Matte. Der Polizei-Insider: „Es reicht bis zur Nötigung. Die Banden-Mitglieder drohen: ‘Machst du das nächste Mal wieder das Maul auf, werden wir schon sehen, was aus dem Laden wird.’“ Mehrere Container-Besitzer haben deshalb schon aufgegeben ... 

 

DER HILFESCHREI DER EHRLICHEN BERLINER SCHILDERMACHER

Rettet uns vor der Mafia!

Betroffene werfen Polizei und Senat vor, dem kriminellen Treiben nur zuzusehen

Von Roland Gorny

Kreuzberg - Die Schilder-Mafia vor der Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße macht den rund 20 rechtschaffenen Händlern vor Ort das Leben zur Hölle. Das Ziel der drei Gruppen ist die vollständige Übernahme des dortigen Marktes (KURIER berichtete). Die Betroffenen werfen Politikern und dem Senat vor, dem Treiben der Mafia tatenlos zuzusehen.


Am 15. Oktober 2009 richtete die Gemeinschaft der Schilderhersteller und Versicherungskaufleute am Standort Jüterboger Straße ein bitterböses Schreiben unter anderem an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Ehrhart Körting. Darin heißt es zum Beispiel: „Am 18.9.2009 gegen 11 Uhr erklärte Herr B. vom Polizeiabschnitt 52 zu zwei Container-Inhabern, sie sollen sich zur Ruhe begeben und die Jüterboger Straße Herrn S. und den Arabern überlassen, dann hätte die Polizei ihre Ruhe.“

Einem anderen Schilder-Drucker wurde laut Schreiben bei einem Polizeieinsatz Ende März 2009 geraten, „sich eine schusssichere Weste zuzulegen oder sein Gewerbe aufzugeben.“

Hat die Polizei das Feld etwa schon der Schilder-Mafia überlassen? Ein Insider: „Das Problem an der Jüterboger Straße besteht schon seit 2005. Wir hatten zur Bekämpfung der Schilder-Mafia eine Sonder-Ermittlungsgruppe vorgeschlagen, aber das Landeskriminalamt hat dies abgelehnt.“ Und: „Eine weitere Möglichkeit wäre, die Container auf dem Gelände der Zulassungsstelle anzusiedeln.“ Innen-Ausschuss-Chef Peter Trapp (CDU): „Am 22. Februar werden wir über dieses Thema beraten.“

 

 

NACH KURIER-BERICHT

Schilder-Mafia: Der Senat greift durch

Banden ausgesperrt: Container sollen auf das Gelände der Kfz-Stelle

Von Roland Gorny

Kreuzberg - Einschüchterung, Nötigung, illegale Preisabsprachen: Die Schilder-Mafia vor der Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße will die rund 20 ehrlichen Händler vor Ort vertreiben. Nach dem KURIER-Bericht greift der Senat jetzt hart durch.

Bereits am 15. Oktober 2009 hatte die Gemeinschaft der Schilderhersteller und Versicherungskaufleute einen Beschwerde-Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Innensenator Ehrhart Körting geschickt. Darin werden auch bitterböse Vorwürfe gegenüber der Polizei erhoben, die dem kriminellen Treiben der Banden offenbar nicht ausreichend Paroli bietet.

Doch nun soll damit Schluss sein. Nicola Rothermel, Sprecherin der Innenverwaltung: „Wir wollen Maßnahmen ergreifen, um den geschilderten Missständen zu begegnen, z. B. durch beschränkten Zugang auf das Gelände der Zulassungsstelle nur für Kunden und deren Fahrzeuge, Vermietung von Verkaufsflächen für Kennzeichenhersteller und Versicherungsanbieter.“

Als neuer Standort für die Schilder-Container ist der große Parkplatz direkt auf dem Gelände der Zulassungsstelle im Gespräch. Der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner führte darüber bereits ein Gespräch mit dem Polizeipräsidenten Dieter Glietsch. „Wer Schlepper der Mafia unterstützt hat, darf vom Wirtschaftsamt des Bezirks keine Zulassung mehr bekommen“, so Wansner.


Senat will Chaos in Zulassungsstellen beenden

Schilderwald. Die Buden vor der Kreuzberger Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße sollen in den Hof umziehen . - FOTOS: TSP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die ständigen Beschwerden von Bürgern über lange Warteschlangen vor Kfz-Zulassungsstellen zeigen Wirkung: Seit Montag können Termine per Telefon und E-Mail vereinbart werden.

 

Das ging schnell. Nicht einmal vier Minuten inklusive Ausharrens in der Warteschleife brauchte man am gestrigen Montag für eine telefonische Terminvereinbarung bei der Kfz-Zulassungsstelle. Bereits zwei Stunden später konnte man ohne Wartezeit sein Auto anmelden. Auch per E-Mail funktionierte es, eine Antwort kam innerhalb von 45 Minuten. Seit gestern bietet nach der Behörde in der Ferdinand-Schultze-Straße in Hohenschönhausen auch der Standort in der Jüterboger Straße in Kreuzberg diesen Service an. Er ist eine Reaktion des Senats auf ständige Beschwerden über endlose Warteschlangen, vergebliche Besuche und die daraus resultierende aggressive Grundstimmung in der Behörde. Diese gehören seit Jahren zu den Ärgernissen in den Zulassungsstellen. Jetzt sind täglich die Nachmittage für vergebene Termine reserviert. Am Vormittag muss man weiterhin warten. Beim Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Labo) heißt es, dass man das neue Verfahren erst einmal ausprobieren möchte. Später könne man es auch ausweiten.

„Das ist auf jeden Fall eine erste Verbesserung“, sagt der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner. Jetzt müsse man sehen, ob sich dieses System bewährt. Wansner berichtet von vormals „katastrophalen Zuständen“. Bis zu drei Stunden Wartezeit seien keine Seltenheit gewesen. Im Dezember war laut Polizeigewerkschaft GdP „Land unter“ in der Behörde. In den letzten Wochen habe sich die Situation ein wenig stabilisiert. Sowohl Wansner als auch die GdP sehen die Ursache der Probleme vor allem im Personalmangel. Labo-Chef Dietmar Wisotzky weist dies zurück.

 

Ein anderer Verdruss für Besucher der Kreuzberger Zulassungsstelle sind die oftmals aggressiven Werber für bestimmte Schildermacher, die vor dem Gebäude versuchen, Kunden abzufangen. Dies war am gestrigen Montag auch Thema im parlamentarischen Innenausschuss. Klaus-Peter Thomas, der rund 20 der alteingesessenen Geschäftsleute vertritt, sagte, dass die Situation „schlimm“ geworden sei. Alle Kunden des Amtes würden angesprochen und „teilweise mit Gewalt“ dazu gebracht, in einen bestimmten Laden zu gehen. Dem widersprach Polizeipräsident Dieter Glietsch, er sagte, dass die Werber strafrechtlich nicht zu belangen seien. Man habe im vergangenen Jahr die Szene sieben Tage lang observiert und keinerlei strafbare Handlung festgestellt. Alle Kunden der Zulassungsstelle bekommen seit einiger Zeit ein Faltblatt mit der Warnung vor den Methoden einiger Händler. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) berichtete gestern im Innenausschuss, dass „fast alle Ordnungswidrigkeitenverfahren“ bei Gericht eingestellt worden seien. Abhilfe soll der Umzug der Schilderhersteller in den Hof des Amtes bringen, dort könnte dann per Hausrecht gegen aggressive Werber vorgegangen werden.

 

Besonders chaotisch waren die Zustände in den Zulassungsstellen 2008, als dort über Monate hinweg gestreikt wurde. Nachdem damals eine Mitarbeiterin tätlich angegriffen worden war, patrouillierte im Gebäude Wachschutz. Jörn Hasselmann/Sigrid Kneist vom Tagesspiegel 

 

Termine kann man im Internet unter www.berlin.de/labo/kfz/dienstleistungen/termine.php oder telefonisch unter 90269 3300 vereinbaren.

Pressemitteilung 25.01.2010

 

Herausgeber: Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB (DPolG) Landesverband Berlin e.V. Landesgeschäftsstelle Calvinstr. 5 A 10557 Berlin Tel.: 393 30 73 / 74 Fax: 393 50 92 E-Mail: post@dpolg-berlin.de Internet: www.dpolg-berlin.de V.i.S.d.P.: Eduard Riese, Landesredakteur

 

Schildermafia droht Kaufleuten

DPolG Berlin: Politik muss Wirtschaft ernst nehmen

 

Die Zustände rund um die Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Str. sind heute Thema im Innenausschuss. Die Gemeinschaft der Schilderhersteller und Versicherungskaufleute schla- gen Alarm und berichten von mafiaähnlichen Strukturen, Bedrohungen und Einschüchterun- gen von deutschen und ausländischen Banden. Schon im Jahr 2009 war der Handel mit roten Kennzeichen ein Thema. Dort hatten sich dubiose Händler hunderte von Kennzeichen gesi- chert und sie weiter verkauft. Dadurch konnte die Polizei keine Halter mehr feststellen.

 

Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der DPolG Berlin: "Öffentliche Sicherheit ist ein Wirt- schaftsfaktor, die Politik muss die Klagen der Schilderhersteller ernst nehmen. Die kürzlich vorgestellte IHK-Studie zeigt deutlich, dass sonst das Vertrauen in die Polizei enorm abnimmt. Darunter leidet dann die Wirtschaft, es kostet Arbeitsplätze und produziert zusätzliche Krimina- lität."

 

Die Maßnahmen müssen zwischen allen Beteiligten noch besser abgestimmt werden. Neben konsequenter Strafverfolgung ist eine gemeinsame Aufklärungskampagne von Labo und Poli- zei mit Unterstützung der Schilderhersteller sinnvoll. Denkbar ist auch eine Zertifizierung der ehrlichen Händler, deren Liste jedem Bürger an die Hand gegeben werden kann.

 

 

 

Aus der Presse

KFZ-ZULASSUNGSSTELLE 

Schilderhersteller kämpfen gegen "Mafia"

Sonntag, 24. Januar 2010 23:07  - Von Stefan Schulz

Vor der Kfz-Zulassungsstelle in Berlin-Kreuzberg geht es zu wie auf einem äußerst hektischen Marktplatz. Wer ein Nummernschild braucht, kommt kaum aus der Tür, schon wird er abgefangen. Schilderhersteller liegen ihm in den Ohren, unterbieten einander. Einige der Hersteller sprechen von einer "mafiaähnlich" organisierten Konkurrenz. Die Politik soll reagieren.

Klaus-Peter Thomas will, dass die Polizei das bunte Treiben vor der Zulassungsstelle stoppt

 

Am Montag ist die Situation rund um die Kfz-Zulassungsstelle an der Jüterboger Straße in Kreuzberg Thema im Innenausschuss. Dann wird auch Klaus-Peter Thomas Rede und Antwort stehen. Der Vorsitzende der Berliner „Gemeinschaft der Schilderhersteller und Versicherungskaufleute am KVA e.V.“, die die etwa 20 alteingesessenen Händler umfasst, stört sich an seiner Meinung nach unlauteren Konkurrenten vor der Zulassungsstelle: „Das sind mafiaähnliche Strukturen, die da gegen uns arbeiten“, sagte er. Die Konkurrenten würden Kunden vor der Zulassungsstelle daran hindern, die Geschäfte von seriösen Schildermachern aufzusuchen und den Kunden letztlich mehr Geld abnehmen als zuvor angekündigt.

Thomas fordert vor allem ein schärferes Vorgehen der Polizei vor Ort: "Nur eine Radikalkur kann uns noch helfen.“ Er hat seine Beobachtungen und Bewertungen schon im Oktober in einem Beschwerde-Brief an Innensenator Ehrhart Körting (SPD) geschickt. In der Verwaltung hält man sich noch zurück. Unterstützung erhält Thomas aber vom CDU-Abgeordnete Peter Trapp. Der Vorsitzende im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses spricht von einer „unhaltbarenn Situation“ an der Jüterboger Straße. Der Senat müsse handeln.

Aus dem Dickicht des Schilderwaldes

Dortmund, 09.08.2007, Von Gregor Boldt

Die Forderung ist saftig: 1,5 Millionen Euro Schadensersatz will Michael Böhm von der Stadt Dortmund haben. Diese hatte sein Ladenlokal in der Berswordthalle seiner Meinung nach im April 2006 zu Unrecht räumen lassen. Hintergrund des Regressanspruchs ist

Böhm betrieb in der Berswordthalle ein Versicherungsbüro, indem er auch Autoschilder prägen ließ. Wegen Mietrückständen setzte die Stadt ihn vor die Tür. Böhm wirft der Stadt vor, ihn gegenüber dem Dortmunder Marktführer der Branche, der Elfriede Jahn KG, benachteiligt zu haben. "Die Stadt hat sich von Jahn eine höhere Miete zahlen lassen als die Räume wert waren. Als Gegenleistung sollte kein zweiter Schilderladen in die Berswordthalle ziehen." Dieser Vorwurf, den Jahn bestreitet, ist bereits im Rechtsamt der Stadt eingegangen. Er sei nach Aussage der Pressestelle aber kein neuer Sachverhalt.

Schutzabsprachen mit Eigentümern

Zum Erstbezug der Berswordthalle im Jahr 2001 waren dort zwei Schilderpräger vertreten, wovon einer wenig später jedoch Insolvenz anmeldete - danach blieb Jahn allein in der Berswordthalle und begann, wie Böhm auch, Versicherungen zu verkaufen. Ihm sei jedoch untersagt worden, ebenfalls Schilder prägen zu lassen. Böhm hat seinen Geschäftsausfall auf 1,5 Millionen Euro berechnet und will vor Gericht ziehen. Die Stadt bleibt gelassen. Das Schreiben von Herrn Böhm sei nicht Besorgnis erregend, heißt es aus der Pressestelle.

Trotzdem bleiben Fragen offen. Bis Februar dieses Jahres hatte Jahn noch sein Ladenlokal in der Berswordthalle angemietet. Dort musste das Unternehmen jedoch aussziehen, weil Mitbewerber Schilder Kroschke geklagt hatte, ein Werbeschild in der Berswordthalle aufstellen zu können. Das sollte auf das Geschäft auf dem Friedensplatz hinweisen. Zur Wahrung der Wettbewerbschancen. Die Stadt wehrte sich - bis zur letzten Instanz. Der Bundesgerichtshof gab Kroschke schließlich Recht. Doch statt sein Schild aufstellen zu dürfen, sorgte die Stadt einfach für gleiche Bedingungen. Jahn musste ausziehen - in ein Ladenlokal an der oberen Kleppingstraße. Doch damit verzichtet die Stadt auf Mieteinnahmen, die über 10 000 Euro/Monat betragen sollen. Denn seit Februar stehen die Räume in der Berswordthalle leer. Sie sollen verwaltungsintern genutzt werden. Wie, das sei noch nicht klar.

An anderer Stelle verdient die Stadt Geld an den Schilder-Läden. Rund um die Bezirksstellen der Verwaltung, in denen auch Autos zugelassen werden können, wie in Eving und Lütgendortmund, siedelten sich unterschiedliche Schilderpräger an. Immer dabei und in bester Lage: Schilder Jahn. Schutzabsprachen mit Hauseigentümern sollen nach Auskunft eines Mieters vor Ort verhindert haben, dass sich die Konkurrenz in nächster Nähe einmietet. Jahn ist außerdem das einzige Unternehmen, das auch in den Außenstellen für sein Geschäft werben darf. "Die Fläche schreiben wir jährlich aus", sagt Stadtsprecher Udo Bullerdiek. Nur wussten die Mitbewerber Kroschke, Schmidt und weitere Schilderpräger nichts davon. "Erst auf Nachfrage habe ich erfahren, dass die Fläche öffentlich ausgeschrieben wird", sagte Martin Schmidt.


Schilderläden in Kreuzberg
Schilderläden in Kreuzberg

Wolle Schild kaufen?

Berliner Merkwürdigkeit:

Von Knut Teske

Es lebe der Kapitalismus: Schildergeschäfte gegenüber der Kraftfahrzeugzulassungsstelle in der Jüterboger Straße

Foto: M. Lengemann

 

 

 Nach einer Meldung des Hamburger Abendblatts steht eine mögliche Sensation ins Haus: die Götterdämmerung des amtlichen deutschen Autokennzeichens. Eine Regierungskommission plant inklusive anonymisierter Autokennzeichen, sämtliche An-, Um- und Abmeldungen von Autos per Internet abzuwickeln. Das wäre nicht nur das Ende solcher Blockbuchstaben wie B für Berlin, HH für Hansestadt Hamburg oder P für Potsdam; es wäre auch das Ende einer Berliner Merkwürdigkeit, der Basar-Atmosphäre in der Jüterboger Straße, hinter dem Columbiadamm im verwinkelten Kreuzberg. Es wäre das Ende eines großen Budenzaubers, eines babylonischen Sprachgewirrs, das Aus für etliche Kleinstexistenzen und eines regen kapitalistischen Geschäftsgebarens, das in jener Straße herrscht.


Hier, in der Budenstadt, kauft oder besorgt man sich alle Arten von Nummernschildern, normale oder kurzzeitliche, besorgt sich doppelte Versicherungskarten, langfristige oder Fünf-Tage-Versicherungen zwischen 75 und 130 Euro, dealt, handelt, lässt sich beraten oder übers Ohr hauen und versucht es unter Umständen selber. Das ist das Hauptgeschäft, das legale, vis-a-vis dem massigen roten Herrschaftsgebäude, der Kraftfahrzeugzulassungsstelle, wo man sein Auto an- oder abmeldet und die Stempel amtlich sind und die Siegel legal.

Im Nebengeschäft, das sich sozusagen unter der Haube der Amtlichkeit abspielt, nicht weniger übrigens auch unter den Augen der Polizeistation am Ende der Straße, wird auch mit Fahrzeugen gehandelt, werden vorsichtig Tipps weitergegeben, wo welcher Typ Pkw am besten und schnellsten den Eigentümer wechselt. Auch das legal. Jeder kann schließlich handeln, mit wem und wie er will. Hier - unter Polen, Persern, Russen und Rumänen, Belgiern und hin wieder auch Berlinern - wirkt es allerdings irgendwie schräg, fremd, wie aus einer anderen Welt.

Liegt es an der Atmosphäre? An den Buden und Containern, die mit ihrer lärmenden Reklame Erinnerungen an den Sukh in Marrakesch hervorrufen, vielleicht auch an den Christkindlmarkt in Nürnberg - einen allerdings für Arme? Oder liegt es an den Menschen, Männern wie Frauen, die vor ihren Behausungen stehen und um jeden Kunden werben, der ihnen unter die Augen tritt? Auch wenn die Assoziationen, die solche Bilder wecken, in die falsche Richtung zielen - es bleibt ein Nachgeschmack.

Und so buhlen die hier Beschäftigten samt und sonders wie wild um jeden Kunden. Zumal es an diesem kühlen Herbstvormittag weniger Kunden zu geben scheint als Buden, die nebeneinander gereiht gut 40 ausmachen. Alles Versicherungsunternehmen und Nummernschilderhersteller. Dass darunter auch die Allianz ist, nimmt man staunend zur Kenntnis. Da man gerade sein Auto auf dem Gebrauchtwagenmarkt in Stettin hätte verkaufen können, wagt man eine ähnliche Frage nach dem Motto, mal sehen, was herauskommt, auch an den Allianzvertreter. "Autokauf?", näselt der zurück. "Sie wissen nicht, was Allianz ist?! Sie können hier eine Doppelkarte erhalten." "Wer kauft HIER seine Doppelkarte und lässt sie sich nicht über seinen Händler besorgen?" frage ich zurück. "Der, der eine Doppelkarte braucht!" Ach, was.

Der Ton ist rau hier. Der massige Pole, der mich mit Verschwörermiene fragt: "Was willst Du für Dein Auto?" Und mich anschnauzt, als ich ihm zuerst die Automarke nennen will: "Ich habe nicht gefragt nach Automarke; ich habe gefragt, was willst Du haben...?" "20 000", sage ich. Da wendet er sich hohnlachend ab. "Was für Auto?" fragt er 30 Meter später. "A4, tiefer gelegt, Quattro usw." Schlendernd kehrt er zurück: "Ein Auto für

Jugendliche und alte Idioten", brummt er wissend, um dann mit der Botschaft überzukommen: "Nimm' 2000 weniger. Bring' mir Wagen. Ich fahre ihn Sonntag nach Stettin und komme abends zurück - entweder mit Auto oder mit Geld." Und händigt mir (s)eine Handynummer aus. Nun ist es an mir, mich abzuwenden.

Und das soll alles wirklich vorbei sein, wenn sich die Regierungskommission unter Hamburger Federführung durchsetzen kann? Ein Jammer um die pittoreske und irgendwie anrührende Buden- und Menschenlandschaft in der Schacherstraße von Kreuzberg - selbst wenn die gegenwärtige Methode, ordnungsgemäß an neue Nummernschilder zu kommen, sichtbar den Anschein des Vorsintflutlichen birgt.

Aus der Berliner Morgenpost vom 9. September 2007

 

 

2006 » 09. Dezember

Was kann ich eigentlich tun, wenn ...

ich preiswerte Nummernschilder will?

Andreas Kessler

Laufen Sie einfach ein paar Schritte weiter als alle anderen! Wenn Sie im Kraftverkehrsamt ein Auto zulassen wollen, brauchen Sie oft auch neue Nummernschilder. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein gebrauchtes Auto von weit her erworben wurde, oder wenn Sie ein Kurzzeitkennzeichen brauchen. Die Behörde teilt Ihnen ein Kennzeichen zu, das Sie auf eigene Kosten beim Schildermacher in Blech prägen lassen müssen. Der Bedarf ist also da, was geschäftstüchtige junge Leute zum "Direkt-Marketing" direkt vor der Tür der Zulassungsstelle in Friedrichshain-Kreuzberg veranlasst. Der Neuwagenbesitzer wird dort verbotenerweise abgefangen und mit Schilder-Angeboten regelrecht bombardiert: "Sparen Sie 10 Euro" oder "Sonderpreis, nur noch heute". Wer dann genauer nachfragt, erfährt den Preis für einen Satz Kennzeichenschilder. Er liegt im Moment bei 40 Euro, bei der wortgewaltigen Schilder-Mafia kann man davon aber 10 Euro sparen! Also sind es 30 Euro. Nicht schlecht, 25 Prozent Rabatt! Die Prägemaschine läuft wie geschmiert, alles genau gegenüber vom Amt, Wartezeit nur 3 Minuten! Was will man mehr? Vielleicht den echten Preis? Der liegt nämlich bei nur 20 Euro; allerdings etwa 300 Meter weiter in Richtung Tempelhofer-Damm. Dort ist ein kleiner Schilderladen, der den Markt aufrollt. Bravo!

Der Autor ist Maschinenbauingenieur, leidenschaftlicher Hobbyschrauber und "Autopapst" von Radio Eins.

Preiskrieg vor der Kfz-Zulassungsstelle

Donnerstag, 9. Dezember 2004 • Von K. Jahr-Weidauer

 

Vor der Kfz-Zulassungsstelle an der Jüterboger Straße in Kreuzberg tobt seit einigen Wochen ein Preiskrieg. Täglich werden dort 700 bis 800 Kunden bedient. Etwa 300 von ihnen wollen ein neues Autonummernschild erwerben. Einige Prägehändler haben wegen des Preisverfalls inzwischen ihren Stand verkauft. Vor dem Eingangsportal der Zulassungsstelle, bei der auch die meisten ausländischen Botschaften ihre Wagen ummelden, kommt es an manchen Tagen zu tumultartigen Szenen.

 

Mit aggressiven Werbemethoden übertreffen sich die Schilderhändler gegenseitig. Dazu werden Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger als Zettelverteiler vor das Eingangsportal gestellt. Diese kämpfen mit allen Mitteln um jeden einzelnen Kunden, der die Zulassungsstelle verläßt. Eine Situation, die es in dieser Form nirgendwo in Deutschland gebe, sagen Mitarbeiter der Behörde, ansässige Händler sowie die evangelische Kirche, auf deren Boden die 38 Schildercontainer stehen. "Man spricht schon vom Berliner Schilder-Wildwest", sagt ein Versicherungsvertreter, der nicht genannt werden will - aus Angst vor Repressalien.

 

Landeseinwohneramt, Bezirksamt und die Polizisten vom Abschnitt 56, die immer wieder gerufen werden, sind machtlos. Das Landeseinwohneramt verweist auf das Ordnungsamt des Bezirkes. "Unsere Mitarbeiter beklagen schon seit längerem den unhaltbaren Zustand,. Dagegen einschreiten kann aber nur das Ordnungsamt des Bezirkes", sagt Ludger Rinscher, der für das Berliner Kfz-Wesen zuständig ist. Die Schilderpräger Alexander Friedrich und Thomas Zimmermann sammelten nach eigenen Angaben mehr als 5000 Unterschriften empörter Kunden und übergaben sie dem Bezirksamt.

"Uns sind rechtlich die Hände gebunden", heißt es aus dem Büro von Baustadtrat Franz Schulz (Grüne). Gegen einen fairen Wettbewerb könne man nichts vorbringen. Von fair könne keine Rede sein, kontert Schilderpräger Alexander Friedrich. Die Preise für ein Paar Schilder seien von September bis jetzt von durchschnittlich 28 Euro auf bis zu 4 Euro gefallen. Schuld trägt nach Auffassung der Händler Torsten Schönherr, der im September über seine Versicherungstätigkeit hinaus begann, auch Schilder zu prägen. Er besorgte sich eine Zettelverteilerlaubnis und setzte vier Mitarbeiter ein, die vor dem Behördeneingang Kunden warben. Preis pro Schilderpaar: 10 Euro. Daraufhin erhob sich Protest. Großhändler Wolfgang Utsch versuchte, die Werbeaktionen verbieten zu lassen: "Ich habe fünf Container. Plötzlich bekam ich keine Kunden mehr, weil alle zu Schönherr gingen."

 

"Kunden wurden mit überzogenen Preisen abgezockt", sagt Schönherr. Als die anderen merkten, wie gut die Geschäfte mit den Werbern liefen, heuerten sie auch welche an. "Das ging soweit, daß plötzlich eine Gruppe von Punkern mit Hunden vom Marheinekeplatz vor dem Eingang postiert wurde - allein zu dem Zweck, die Werbung wegen öffentlichen Ärgernisses verbieten zu lassen", so Schönherr. Der Ausgang des Preiskrieges ist ungewiß. Schönherr will gegen ein Werbeverbot klagen. Utsch und Friedrich fordern das sofortige Ende des für sie unzulässigen Schilderverkaufs auf der Straße.

Di 16.10.01 22:05 bei rbb / klartext

Aufgeteilt - Markt für Autoschilder

Das Geschäft mit Kfz-Nummernschildern boomt zu jeder Jahreszeit. Täglich werden Autos gekauft und verkauft, Fahrzeuge in den Kfz-Zulassungsstellen an- und umgemeldet. Deshalb gibt es in der dazu gehörigen Schilderbranche einen harten Wettbewerb um Marktanteile und Umsätze. Dort, wo sich kleine Schilderpräger gegen die Vereinnahmung von Monopolisten zur Wehr setzen, drücken diese so lange die Preise, bis den selbständigen die Luft knapp wird. Ist der Markt im Sinne der Großen „bereinigt“, schnellen die Preise für die Kennzeichen wieder in die Höhe. Die Kunden haben das Nachsehen.

Kamera: Alexander Huf, Martin Hahn 
Schnitt: Silke Rudolph, Bärbel Wehran 

In Berlin-Kreuzberg kämpfen mehrere Autoschilder-Verkäufer um den Kunden – mit Preisen ab 20 DM für ein Schild – macht 40 Mark für das Paar. 

In Calau, Kreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg dagegen zahlt der Kunde fast die Hälfte mehr – notgedrungen, weil alle Anbieter am Ort den selben Preis verlangen.

O-Ton 
„Guten Tag. Ich brauche einen Satz Nummernschilder. Was kosten die denn ? 
- 55 Mark kostet der Satz.“


Der Rechtsanwalt Friedrich Wilhelm Vockenberg beobachtet seit Jahren den Markt. Er berät kleine, mittelständische Schilderpräger. Sein Eindruck: die Preise gehen in die Höhe, weil sie von einem versteckten Kartell großer Schilderanbieter bestimmt werden. 

O-Ton Friedrich-Wilhelm Vockenberg, Rechtsanwalt:
„Ich halte das für einen Mißbrauch marktbeherrschender Stellung. Hier liegt ein Verstoß nach § 19 GWG – wir nennen das das Kartellgesetzt – vor. Da heißt es eben wörtlich: ‚Die mißbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellen durch ein oder mehrere Unternehmen ist verboten’.“

ASP – AutoServicePark GmbH– diese Gesellschaft hat der Rechtsanwalt im Visier. Die ASP-Gesellschaft baut und vermietet kleine Einkaufscenter rund um’s Auto. 
Mehrheitsgesellschafter der ASP-GmbH ist die Christoph-Kroschke-AG, der zweitgrößte Autoschilderhersteller Deutschlands. Jahresumsatz: 70 Millionen DM. Der wichtigste Mieter im Auto-Service-Park ist immer die kommunale Kraftfahrzeugzulassungsstelle. Das Kalkül der ASP-Betreiber: Wer in der KfZ-Anmeldestelle war, geht in den nächstgelegenen Schildershop im selben Gebäude und kauft dort seine Kennzeichen. Der Autoservicepark: ein Instrument zur Absatzsteigerung für die Muttergesellschaft . 

Ahrensburg bei Hamburg: der Hauptsitz der Firma Kroschke. Für den Geschäftsführenden Gesellschafter Friedrich-Karl Winter ist es kein Problem, dass die Kroschke AG zugleich die Mehrheit an der ASP-Gesellschaft hält und bei ihr eigene Schilderpräger einmietet.

O-Ton Friedrich–Karl Winter, Geschäftsführender Gesellschafter ASP-GmbH
„Normalerweise ist es so, wir planen von vornherein keine Monopolstrukturen, das muss ich auch mal deutlich sagen, also wir planen in unseren Auto-Service-Parks nicht einen Schildershop, der von der Christoph-Kroschke-AG betrieben wird, sondern das sind zumindest immer zwei Schilderpräger in jedem Center.“

Holt sich die ASP-Gesellschaft freiwillig Konkurrenz ins Haus – zu fairen Bedingungen? In Calau sieht es zunächst so aus. Dem zweiten Schilderpäger lassen sich keine handelsrechtlichen Verbindungen zur Kroschke AG nachweisen. 

O-Ton Martina Radonz, Mitarbeiterin CFR
“Nein, wir sind gar nicht abhängig vo irgend jemandem. Das ist ein eigener Betrieb.“

Dennoch profitiert Kroschke von jedem hier verkauften Schild. Maschinen und Material kommen nämlich von der Firma Utsch – dem Marktführer in Sachen Autoschilder. Ihr Jahresumsatz: etwa 140 Millionen DM. 

Die Firma Utsch ist über eine Tochtergesellschaft zu 45 % an der Kroschke AG beteiligt. Und: ihr Inhaber Manfred Utsch sitzt im Aufsichtsrat der Kroschke-AG.

Matthias Müller ist ein Konkurrent, der bisher vom AutoServicePark Calau ausgeschlossen blieb. Er ist ein unabhängiger Schilderpräger aus Senftenberg. In Senftenberg betreibt der Landkreis Oberspreewald-Lausitz noch eine zweite Zulassungsstelle, die jedoch aus Kostengründen demnächst geschlossen werden soll. Müllers Kunden müssen dann ihre Fahrzeuge in Calau anmelden – deshalb will sich der Geschäftsmann im dortigen ASP einmieten. Doch die Betreibergesellschaft lässt ihn nicht zu. 

O-Ton Matthias Müller, Schilderpräger Senftenberg
„Ich hatte den ASP angerufen, hatte gesagt, dass ich Schilderpräger bin aus Senftenberg, dass mein Geschäft zugemacht wird demnächst und möchte nun gerne in diesem ASP meine Arbeit weiterführen. Die Dame am Telefon sagte mir eben, dass sie den Konkurrenzschutz wahren muss der dort etablierten Firmen und da war das Gespräch beendet gewesen und für mich war es erledigt gewesen.“

Kroschke will sich Müllers Geschäft einverleiben – so jedenfalls sieht es der bisher Selbständige. Ein Angebot hat ihm der große Konkurrent nämlich gemacht: er könne ins ASP, wenn er seine Firma mit der Kroschke AG teilen würde – und auf seine Selbständigkeit verzichte. 

O-Ton Matthias Müller, Schilderpräger Senftenberg:
„Der ASP heißt für meine Firma, dass ich totgemacht werde. Dass praktisch die Schilderprägerei für mich dann erledigt ist.“

Ortswechsel: Meiningen in Thüringen. Ein warnendes Beispiel für Matthias Müller. In Meiningen wurde 1992 ein AutoServicePark eröffnet. Neben der KroschkeAG bietet die Firma „Haberzettel und Linke“ Autoschilder an. Beim Einzug in die ASP war das Unternehmen noch unabhängig, ein Jahr später gehörte es schon dem Kroschke-Partner Utsch.

Er dagegen wollte sich auf Beteiligungsgeschäfte nicht einlassen - und verlor seine Schilderprägerei ganz: Joachim Bantz. Heute hält er sich mit einem CopyShop über Wasser. 

O-Ton Joachim Bantz, Ex-Schilderpräger Meiningen
“Die Angebote von Kroschke, die waren so formuliert, dass die mir keine Luft gelassen hätten zum Atmen. Das heisst, die waren vertraglich so gestaltet, dass von dem Reingewinn, der angeblich kommt, nichts für mich übrig geblieben wäre und ich hätte für einen Appel und ein Ei gearbeitet. Und das war nicht annehmbar.“ 

Noch ein Beispiel – diesmal aus Niedersachsen: Goslar. 1999 zog die Kraftfahrzeug-Anmeldestelle des Landkreises in den AutoServicePark. Die einzigen Anbieter von Autoschildern: Kroschke und die Firma EHA Hoffmann. Die Preise: Einheitspreise – und sie sind hoch. 

O-Ton
„Ich hab mal eine Frage. Was kostet es bei Ihnen, Nummernschilder zu kaufen? –
Die würden 57,- DM kosten. 


Ein Schelm, der bei Einheitspreisen an die Zusammenarbeit zwischen den Firmen denkt?

O-Ton
„Sagen Sie doch einmal bitte, welche Firma ist das jetzt? – Die EHA Autoschilder GmbH. – Ist die mit der Kroschke irgendwie verbunden? – Nein. Ist eine ganz andere Firma.“

Stimmt nicht so ganz: zumindest in Korbach, in Hessen betreibt der Inhaber der Firma Hoffmann eine gemeinsame Prägestelle mit der Firma Weihrauch – einer 100%igen Tochter der Utsch-Gruppe – und die ist bekanntlich beteiligt an Kroschke. 

Gegenüber vom ASP sitzt in Goslar der einzige echte Konkurrent: die Firma Stoffregen. Ihr Überlebenskonzept: niedrige Preise und Service, wie die kostenlose Montage von Schildern. 

Auch der Firma Stoffregen wurde ein Beteiligungs-Vertrag angeboten, mit dem sie in den Autoservicepark hätte einziehen können. Der Vertrag kam allerdings nicht von Kroschke, sondern von der Firma Tönjes – ebenfalls ein großer Schilderpräger.

Was Stoffregen nicht ahnte: spätestens seit Ende 2000 arbeitet auch die Firma Tönjes ganz offiziell mit Kroschke zusammen: eine ihrer Tochtergesellschaften, der Auto-Reflex-Schilderdienst Mölkau, bildet eine Gewinngemeinschaft mit der Kroschke-AG.

O-Ton Peter Stoffregen, Schilderpräger Goslar
„Wie finden Sie das denn? – Ja, nicht lustig. Kroschke versucht immer, ein Monopol zu haben. Irgendwo. Egal, wo. Wenn Sie sich umhören: Kroschke muss Monopol haben. Sonst kann er wohl nicht schlafen, ich weiß es nicht.“

16 Auto-Service-Parks gibt es bisher in Deutschland. 16 Orte, an denen ASP den Autoschildermarkt und die Preise beherrschen kann. 

O-Ton Friedrich-Karl Winter, geschäftsführender Gesellschafter ASP
„Wir sind nun mal in der Eigentümerposition. Und jeder, der irgendwo eine Immobilie besitzt, der darf sich ja wohl in Deutschland noch aussuchen, wen er als Mieter dort reinhaben möchte. Das ist, wenn ich ein Wohnhaus habe, kann ich mir meine Mieter auch aussuchen. Und beim Bürogebäude auch. Und insofern werden wir uns auch sicher nicht verbieten lassen, wen wir als Mieter mit in unsere Objekte nehmen. Das ist denke ich auch ganz legitim.“ 

O-Ton Friedrich-Wilhelm Vockenberg, Rechtsanwalt
„Der Marktmissbrauch besteht darin, dass er seine marktbeherrschende Stellung, die darin liegt, dass auf seinem Eigentum und in der unmittelbaren Nähe keine vergleichbare Möglichkeit, auf entsprechendem Gelände zu verkaufen, besteht und er sagt: hier verkaufe praktisch nur ich. Und wer mir nicht passt, wer eine Werbung betreibt, die konkurrierend ist, und dann in dies Gelände Zugang haben will, den lasse ich gar nicht hinein. Das ist meines Erachtens ein Missbrauch dieser marktbeherrschenden Position.“

Der Schildermarkt – eine Goldgrube. Rechtsanwalt Vockenberg will die Schildermultis jetzt vors Bundeskartellamt bringen.